Warum muss das Haus Propsteistr. 39 erhalten werden?
Ende des 19. Jahrhunderts gab es durch die Industrialisierung einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung in Werden, der eine Erweiterung der Stadt nach Süden (Wesselswerth) und Norden (Propsteistraße, Forstmannstraße) zur Folge hatte. Es entstand eine geschlossene Reihenhausbebauung, deren Fassaden individuell und abwechslungsreich gestaltet sind. Die erhaltenen Bauten aus dieser Gründerzeit sind von großer Bedeutung für das Stadtbild von Werden und vermitteln in ihrer repräsentativen Fassadengestaltung die bürgerliche Wohnvorstellung des 19. Jahrhunderts. Diese Häuser sind deshalb aus städtebaulichen, historischen und sozialgeschichtlichen Gründen zu erhalten.
Mit dem symmetrischen, fünfachsigen Aufbau der Fassade und dem Giebel in der Mitte, gekrönt von der Jahreszahl 1899, und den reich verzierten Stuckelementen ist das Haus Propsteistr. 39 ein besonders schönes Beispiel bürgerlicher Wohnkultur der Gründerzeit und baulich in sehr gutem Zustand.

Was plant der Investor aus Bredeney?
Der Investor plant den totalen Abriss des schönen, baulich sehr gut erhaltenen Gründerzeithauses. Den Mietern ist bereits gekündigt, dem Investor geht es nur um das Grundstück. Der Neubau in modernen Bauformen soll über einer Tiefgarage drei (statt wie bisher zwei) Geschosse aufweisen, seitlich mit einem Aufzugturm versehen werden und zum Garten einen verglasten Anbau besitzen. In die so entstandenen Luxuswohnungen sollen dem Vernehmen nach die Kinder des Investors einziehen. Wand an Wand mit dem Gründerzeithaus Nr. 37 und gegenüber einer geschlossenen Zeile von mehreren historischen Häusern bis zur Forstmannstraße würde der Neubau das Ensemble zerstören und einen städtebaulichen Fremdkörper bilden.

Wer wir sind …
Hinter der „Initiative Propsteistr. 39 retten!“ versammelt sich eine Gruppe überzeugter Werdenerinnen und Werdener, die ihren Stadtteil lieben. Do send wi to Hus. Wir unterscheiden nicht zwischen Gebürtigen und Zugezogenen, zwischen denen, die ihr historisches Wohneigentum hegen und pflegen und Mieterinnen und Mietern. Wir sind entstanden aus einer funktionierenden Nachbarschaft. Das Netzwerk konnten wir erweitern über social media und das berühmte „wer kennt wen?“. Es macht uns Freude, all unsere unterschiedlichen Kompetenzen in mit dem gemeinsamen Vorhaben zu verbinden. Wir sagen JA, wenn es um den Erhalt unseres historischen Stadtbildes geht. Wir sagen damit auch JA zu Werden als Kraftort für viele auswärtige Besucherinnen und Besucher. Für diese Menschen ist Werden ein beliebtes Ausflugsziel, nicht nur an den Wochenenden bewundern sie unsere historischen Fassaden. Und damit sagen wir auch JA zum heimischen Einzelhandel, der auf diese Attraktivität unseres Dorfes angewiesen ist. NEIN sagen wir aus diesen Gründen zum geplanten Abriss der Propsteistr. 39!